Prostata- go minimal


 Prostatahyperplasie - Therapieoptionen

Die Prostatahyperplasie (LUTS, BPH, BPO) ist eine häufige Erkrankung des alternden Mannes. Neben der medikamentösen Therapie gilt die Operation der Prostata durch die Harnröhre – die sogenannte TUR-P - als Goldstandard.

 

Nicht alle Patienten sprechen aber auf die medikamentöse Therapie an oder sind für eine Prostataoperation geeignet.

Zusätzlich bergen sowohl die medikamentöse Therapie als auch die klassischen Operationsverfahren Nachteile.

  

Nachteile bei der medikamentösen Therapie mit alpha-Blockern (Tamsulosin, Alfuzosin, Urorec, Pradif, usw.) und auch mit Kombinationspräparaten und 5-Reduktasehemmern (Proscar, Finasterid, Duodart) sind:

  • Risiko von Sexualfunktionsstörungen, denn es besteht kein Samenerguss mehr (retrograde Ejakulation)
  • Blutdruckschwankungen
  • trockene Schleimhäute, verstopfte Nasen
  • Unverträglichkeiten
  • Notwendigkeit der regelmässigen und täglichen Einnahme mit nicht unerheblichen Medikamentenkosten

Bei den klassischen Operationsverfahren wie TUR der Prostata, Prostataenukleation, Laser-TUR der Prostata mit Holmium oder Thullium sind:

  • Notwendigkeit der Narkose
  • Mindestens 4-5 Tage Spitalaufenthalt
  • Nach der Operation Notwendigkeit der 4-wöchigen körperlichen Schonung
  • Erhöhtes Risiko für Nachblutungen und Infektionen durch die grosse Wundfläche
  • Risiko von Sexualfunktionsstörungen, denn es besteht kein Samenerguss mehr (retrograde Ejakulation)

 

Insbesondere für beruflich stark eingespannte Patienten, Selbstständige und Landwirte ist der Zeitbedarf der vollständigen Abheilung nach klassischer Operation oftmals zu lang.

 

Auch die Sexualfunktion ist ein wichtiges Thema. Viele Patienten fühlen sich durch den fehlenden Samenerguss nach der Operation oder unter der Einnahme von Prostatamedikamenten erheblich eingeschränkt.

  

Der Prostatastent iTIND der Firma MediTate (MediTate Ltd., Or-Akiva, Israel) ist ein zugelassenes minimalinvasives Implantat, das geschlossen durch die Harnröhre eingeführt wird in die Prostata. Es entfaltet sich in der Prostata und drückt diese wie ein "Expander" auseinander. Das Einsetzen erfolgt hierbei unter einer leichten Betäubung (Sedierung) eingeführt wird. Dieses Implantat wird nach 5 Tagen über die Harnröhre ambulant in örtlicher Betäubung wieder entfernt.

 

Das iTIND hat in dieser Zeit Druckrillen in die Prostata eingepresst, welche sich mit der Zeit selbst verstärken und zu einer Besserung der Beschwerden führen.

Da es sich um ein neues Verfahren handelt, sind natürlich die Erfahrungen limitiert, insbesondere wie lange der positive Effekt der Atrophie anhält. Aktuell liegen sehr gute Daten vor, die ein Anhalten der Wirkung über 3-Jahre zeigen.

  

Im Vergleich zun den klassischen Verfahren (TUR der Prostata) ist dieses Verfahren aber wesentlich weniger invasiv. Es erfolgen keinerlei Schnitte oder sarke Veränderungen an der Prostata, welche sich für nachfolgende Behandlungen negativ auswirken. Die Ejakulation und Sexualfähigkeit bleibt erhalten, da keine Manipulationen im Bereich des Samenblasenhügels erfolgen und keine Hochfrequenzstrom-Operation wie bei der TUR Prostata oder Laserverfahren der Prostata ( Holmium, Thullium, Greenlight) Auch eine Kombination aus medikamentöser Therapie und dem iTIND ist möglich. Weltweit werden gegenwärtig Alternativverfahren zur TUR der Prostata evaluiert. 


iTIND Prostatastent für die Prostata - wie funktioniert es?

Einsetzen des iTIND-Prostatastent:

 Als Patient treten Sie morgens nüchtern ins Spital ein. Anschliessend erfolgt der Eingriff, der letzten Endes einer starren Harnblasenspiegelung (Zystoskopie) entspricht. Das iTIND befindet sich montiert auf einem Applikatorsystem und wird über den Arbeitskanal des starren Zystoskopes unter Sicht in leichter Betäubung (sogenannte Analgosedation) im Bereich der Prostata rotierend verankert und aufgespannt. Das Einsetzen erfolgt in leichter Betäubung (sogenannte Analgosedation). Als Patient dürfen Sie am Folgetag das Spital wieder verlassen.

 

Entfernen des iTIND-Prostatastent:

Als Patient kommen Sie zur Entfernung des iTIND nach 5 Tagen wieder ins Spital – diesmal aber nur für wenige Stunden und ambulant über die Tagesklinik. Die Entfernung des Implantates erfolgt 5 Tage nach dem Einsetzen wiederum mit dem starren Zystoskop. Diese erfolgt auch in leichter Betäubung (sogenannte Analgosedierung).

 

Verlauf:

Während der 5 Tage, in denen das iTIND-Implantat seine Wirkung entfaltet, sind Sie zu Hause und können leichter körperlicher Arbeit nachgehen. Fahrradfahren oder schwere körperliche Arbeit sollte nicht erfolgen. Wichtig ist auch, dass es unter Umständen bedingt durch den Druck in der Prostata zu vermehrtem Harndrang und Beschwerden beim Sitzen kommt. Stehende oder liegende Tätigkeiten sind deshalb zu bevorzugen. Das Implantat iTIND ist an einem Faden armiert, der während der 5 Tage vorne aus der Harnröhre herausschaut und mit einem dünnen Pflasterzügel am Penis fixiert wird.

 

Präoperative Vorbereitungen und Besonderheiten:

Es bedarf für die Implantation und Entfernung des Prostatastent iTIND keiner besonderer Vorbereitungen. Eine eventuell vorhandene Blutverdünnung muss nicht gestoppt werden.